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Auszeichnung für soziales Faulenzen
 
 
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06.06.2009  

 
 

Wissenschaftlerin der Deutschen Sporthochschule Köln erhält Karl-Feige-Preis
 
Dr. Jeannine Ohlert vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln erhielt den renommierten „Karl-Feige-Preis“ der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie. Die Forscherin untersuchte das Phänomen des sozialen Faulenzens bei sportlicher Aktivität in Gruppen. Frau Dr. Ohlert konnte nachweisen, dass soziales Faulenzen auch dann auftritt, wenn sich Einzelpersonen alleine auf eine Gruppenarbeit vorbereiten.
 
Das Phänomen des sozialen Faulenzens wurde erstmals 1882 vom französischen Agrar-Ingenieur Ringelmann beschrieben: Menschen strengen sich zumeist weniger an, wenn ihre Leistung Teil einer Gruppenleistung ist, als wenn sie alleinverantwortlich für ihre Leistung sind. Seitdem wurde dieser „Ringelmann-Effekt“ auch im Sport vielfach beschrieben. Dr. Jeannine Ohlert vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule konnte in ihrer Doktorarbeit nachweisen, dass selbst dann, wenn man sich allein auf eine Gruppentätigkeit vorbereitet, soziales Faulenzen auftritt. In ihrem Experiment, welches sie am Psychologischen Institut der Universität Mainz durchführte, bereiteten sich Probanden dann weniger gut auf ein Tauziehen vor, wenn ein Wettkampf in einer Mannschaft angekündigt wurde, und besser, wenn das Tauziehen in einer Einzelbedingung stattfinden sollte. Ohlert nennt dieses Phänomen preparation-loafing oder kurz „Pre-Loafing“.
 
Pre-Loafing findet jedoch vermutlich nicht nur im Sport statt. Auch in der Schule, im Studium oder im Beruf bereiten sich einzelne Menschen häufig auf eine Leistungsüberprüfung in Gruppen vor. Professor Jens Kleinert, mit dem Dr. Ohlert derzeit diese Phänomene stärker hinterfragt, beschreibt diesen Transfer-Effekt: „Es ist davon auszugehen, dass das pre-loafing auch im Beruf stattfindet. Sportlicher Wettkampf und berufliche Leistungssituationen ähneln sich vom Prinzip sehr stark.“ In den nächsten Jahren wollen Ohlert und Kleinert näher hinterfragen, welche Umstände zum sozialen Faulenzen führen, und ab wann Leistung in einer Gruppe zum Gegenteil, also zur höheren Motivation führt. Hierfür entwickelt die Kölner Arbeitsgruppe derzeit neuartige Testverfahren und Experimente. Die Ergebnisse sollen unter anderem für die Weiterentwicklung von Motivationsmaßnahmen in Gruppen, zum Beispiel im Teambuilding, genutzt werden.
 
Mit dem Karl-Feige Preis sollen hervorragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Sportpsychologie ausgezeichnet werden. Der Preis wird alle zwei Jahre von der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) vergeben.





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Autor und Copyright: Sabine Maas für Laufen-in-Koeln

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